Pfeiffersches Drüsenfieber – Symptome, Diagnose und Therapie

Neben den typischen Hauptsymptomen gibt es noch einige seltenere Symptome, die die Diagnose von Pfeifferschem Drüsenfieber manchmal erschweren.

Symptome bei Pfeifferschem Drüsenfieber

Ist die Diagnose eindeutig, können die Symptome gut behandelt werden. Wichtig sind ausreichend Bettruhe und keine Antibiotika-Gabe.

Hauptsymptome

Im Kindesalter verläuft die Infektion mit den allgemeinen Symptomen einer Erkältung, sodass sie meist nicht als Pfeiffersches Drüsenfieber diagnostiziert wird.

Bei Erwachsenen kommt es vor Ausbruch der Krankheit wie bei einem grippalen Infekt zu

  • Müdigkeit,
  • Gliederschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Schüttelfrost

Nach der Inkubationszeit, die bis zu mehrere Wochen andauert, gelangt das Virus in die Blutbahn und sorgt im lymphatischen System für das

  • Anschwellen der Lymphknoten im Halsbereich.
  • entzündete Rachenschleimhaut (Pharyngitis)
  • Fieber bis auf 40 Grad ansteigend
  • geschwollenen Nasenschleimhäute
  • Schluckbeschwerden und belegte Mandeln

sind oft die Ursache für eine falsch diagnostizierte Nasennebenhöhlen- oder Mandelentzündung.

Wird die Infektion chronisch, kommt es über Monate zu Gewichtsverlust, dem Gefühl von Abgeschlagenheit und dauerhaftem Fieber.

Seltene Symptome

Zu den typischen Symptomen kommen in einzelnen Fällen weitere Begleiterkrankungen hinzu:

  • die Milz schwillt an und wird druckempfindlich. Dieses Symptom klingt nach der akuten Infektionsphase schnell ab. In Ausnahmefällen kommt es durch äußeren Druck auf den Körper zu einer Milzruptur (Milzriss), die eine sofortige chirurgische Behandlung erfordert.
  • Ein Viertel der Erkrankten sind von einer Lebervergrößerung (Hepatomegalie) betroffen. Als Auswirkung dieses Symptoms färbt sich die Haut leicht gelblich. Die Verfärbung der Bindehäute gibt ebenfalls einen Hinweis auf die Vergrößerung der Leber.
  • Hirnhautentzündungen zählen zu den neurologischen Symptomen, vereinzelt sind Nerven von Lähmungen betroffen. Entzündungen der Bindehäute und des Sehnervs gehören dagegen zu den ganz selten auftretenden Symptomen.

Diagnostiziert der Arzt statt Pfeifferschem Drüsenfieber eine Mandelentzündung oder eine Infektion des Nasen-Rachen-Raumes mit bakteriellem Ursprung, werden in den meisten Fällen Antibiotika verschrieben. Die Einnahme dieses Medikamentes führt bei einigen Patienten zu einem Hautausschlag, der den ganzen Körper betreffen kann. Aufgrund dieses eindeutigen Symptoms erfolgt dann die Diagnose des Pfeifferschen Drüsenfiebers.

Wie wird Pfeiffersches Drüsenfieber diagnostiziert?

Gesicherte Diagnose durch das Blutbild

Die Infektion bewirkt die Schwellung der Lymphknoten. Diese sind mit den Fingern als feste Knotenpunkte im Hals- und Lendenbereich sowie unter den Achseln ertastbar. Optisch fallen auch die rot geschwollenen Rachenmandeln auf, die meist mit einem Belag von weiß-gelblicher Farbe überzogen sind. Eine gesicherte Diagnose lässt sich aufgrund des Blutbildes und dem Nachweis von Antikörpern gegen das Epstein-Barr-Virus stellen. Bei der Blutuntersuchung findet sich im Anfangsstadium der Erkrankung eine rückläufige Anzahl von weißen Blutkörperchen, die im weiteren Verlauf der Infektion stark ansteigt. Dabei treten vermehrt T-Lymphozyten auf, die spezifische Veränderungen aufweisen und als sogenannte Pfeiffersche Zellen bezeichnet werden.

Der Paul-Bunnel-Test kann das Epstein-Barr-Virus auch nachweisen

Beim Paul-Bunnel-Test wird eine Reaktion von Pferdeerythrozyten mit Antikörpern getestet, deren Reaktionsweise Auskunft über das Vorhandensein des Erregers gibt. Die speziellen Veränderungen an den Lymphozyten treten auch bei Hepatitiserkrankungen, Zytomegalie und von Hepatitisviren ausgelösten Infektionen auf. Durch den Paul-Bunnel-Test kann eine gesicherte Differentialdiagnose gestellt werden.

Spezifische Antikörpernachweise sind ebenfalls ein Hilfsmittel für eine exakte Diagnose. Je nach Krankheitszeitpunkt existieren im Blut unterschiedliche Konzentrationen verschiedener Antikörper. Anhand dieser Blutbildveränderungen können grippale Infekte, Hepatitis oder Mandelentzündungen ausgeschlossen werden.

Im Laborbefund zeigen sich auch die Leberenzymwerte erhöht. Bei manchen Patienten steigt der Bilirubinwert an, der durch die Zersetzung von Hämoglobin – dem roten Blutfarbstoff – entsteht.

Pfeiffersches Drüsenfieber – Behandlungsmöglichkeiten

Wie bei Erkältungskrankheiten sind Bettruhe und keine körperlichen Anstrengungen beim Pfeifferschen Drüsenfieber das beste Heilmittel. Lutschtabletten gegen die Halsschmerzen und viel Schlaf geben dem Körper die Möglichkeit, das Virus einzugrenzen und zu beseitigen. Bei starken Schluckbeschwerden hilft Gurgeln mit Kamille, indem der Mund- und Rachenraum desinfiziert wird.

Arzneimittel mit den Wirkstoffen Ibuprofen oder Paracetamol helfen gegen Fieber und Schmerzen.
Arzneimittel mit den Wirkstoffen Ibuprofen oder Paracetamol helfen gegen Fieber und Schmerzen.

Paracetamol oder Ibuprofen gegen Fieber

Die Einnahme von Aspirin gegen Kopfschmerzen wird nicht empfohlen, da der Wirkstoff Acetylsalicylsäure bzw. ASS blutgerinnende Eigenschaften besitzt. Ibuprofen oder Paracetamol können bei Fieber und Schmerzzuständen eingesetzt werden. Um die Immunfunktionen zu mindern und Fieber oder starke Symptome im Nasen-Rachen-Raum zu mildern, wird oft Prednison für einen kurzen Zeitraum verschrieben.

Wadenwickel und Halswickel gegen Fieber und Halsschmerzen

Um den Körper nicht mit zusätzlichen Chemikalien zu belasten, lassen sich fiebersenkende Medikamente durch Wadenwickel ersetzen und schonen damit die unter Umständen entzündete Leber. Bei akutem Schüttelfrost hilft eine heiße Wärmflasche und schmerzende Lymphknoten sprechen gut auf kühlende Halswickel an, die mit Quark eingestrichen sind. Leichte Suppen und viel Flüssigkeit in Form von Wasser oder Gemüsesäften sind alte Hausmittel und sorgen für die notwendigen Kalorien, ohne den Körper mit übermäßiger Verdauungsarbeit zu belasten.

Kein Antibiotikum beim Pfeifferschen Drüsenfieber

Das Pfeiffersche Drüsenfieber ist viral bedingt und kann nicht mit Antibiotika behandelt werden. Diese Medikamente wirken nur bei bakteriell bedingten Infektionen und würden bei dieser Krankheit kontraproduktiv auf das Immunsystem wirken. Behandelt werden können nur die Begleitsymptome des Pfeifferschen Drüsenfiebers, die Erkrankung muss aber letztlich von alleine ausheilen.

Immunsystem stärken

Um das Immunsystem zu unterstützen, kann eine Ernährungsumstellung angedacht werden. Vitamine, frische Luft, Saunagänge und regelmäßige Bewegung können dafür sorgen, dass es zu keinen weiteren Erkrankungen kommt, die durch das geschwächte Immunsystem heftiger und langwieriger ausfallen könnten. Ziel dieser Maßnahmen ist, das Immunsystem so weit zu stärken, dass der Epstein-Barr-Virus im Körper eingedämmt und in Schach gehalten wird und trotzdem genügend Abwehrstoffe bei anderen Infektionen zur Verfügung stehen.

Auch nach dem Abklingen der Symptome kann es zu monatelanger Abgeschlagenheit und Leistungseinschränkung des Patienten kommen, da der Körper unter Umständen latent mit dem Kampf gegen das Virus beschäftigt ist. Sportliche Aktivitäten sollten in diesem Zeitraum an den Gesundheitszustand angepasst werden.

Kann man vorbeugen?

Das Pfeiffersche Drüsenfieber kann nicht prophylaktisch behandelt werden. Es gibt keinen Impfstoff für diese Krankheit. Bei Verdacht einer Erkrankung sollten der direkte körperliche Kontakt und der Austausch von Zärtlichkeiten vermieden werden. Da die Inkubationszeit unauffällig und langfristig verläuft, sind vorbeugende Maßnahmen in diesem Zeitraum nicht möglich, da es keinen Hinweis auf eine Infektion gibt.

Hygiene in Form von regelmäßigem Händewaschen sorgt für eine erschwerte Übertragung, schützt jedoch niemanden. Fast 95 Prozent der Bevölkerung sind mit dem Virus infiziert, sodass davon auszugehen ist, dass jeder Mensch mit dieser Krankheit in Kontakt kommt. Da sie in den meisten Fällen unproblematisch ausheilt, ist das Pfeiffersche Drüsenfieber ähnlich der Grippe eine Infektion, die einmal im Leben ausbricht und gegen die man das restliche Leben immun ist.